Dienstag, 29. April 2025

Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd) – Klassiker für extreme Einsätze

Nickel-Cadmium-Akkus, kurz NiCd, gehören zu den ältesten und zuverlässigsten wiederaufladbaren Akkutechnologien. Sie sind bekannt für ihre Robustheit, hohe Zyklenfestigkeit und Belastbarkeit unter extremen Bedingungen. Trotz wachsender Konkurrenz durch modernere Systeme wie NiMH oder Lithium-Ionen haben NiCd-Akkus in vielen industriellen und sicherheitskritischen Anwendungen bis heute ihren festen Platz.

Historie: Über 120 Jahre bewährte Technik

Die Entwicklung der Nickel-Cadmium-Technologie begann im Jahr 1899 mit dem schwedischen Ingenieur Waldemar Jungner, der erstmals einen funktionsfähigen NiCd-Akku entwickelte. In den 1940er und 1950er Jahren wurden NiCd-Zellen weiterentwickelt und fanden breiten Einsatz in Kommunikationssystemen, Grubenlampen und der Bahntechnik. Der große Durchbruch für den Massenmarkt kam mit den gasdichten NiCd-Zellen ab den 1960er Jahren – diese machten die Technologie praxistauglich für Werkzeuge, Notstromsysteme und viele tragbare Geräte. Bis in die 1990er Jahre waren NiCd-Akkus der Standard für wiederaufladbare Anwendungen, bevor sie zunehmend von NiMH und später Lithium-Ionen verdrängt wurden.

Technische Merkmale von NiCd-Akkus

NiCd-Akkus bestehen aus einer positiven Elektrode aus Nickeloxid-Hydroxid, einer negativen Elektrode aus Cadmium und einem alkalischen Elektrolyten (meist Kaliumhydroxid). Sie liefern eine Zellenspannung von ca. 1,2 V und zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Hohe Zyklenfestigkeit: 1000 Ladezyklen und mehr
  • Unempfindlich gegenüber Tiefentladung – ideal für Dauerbereitschaft
  • Hohe Strombelastbarkeit für Geräte mit hohem Anlaufstrom
  • Temperaturtoleranz von –20 °C bis +50 °C
  • Schnelle Ladefähigkeit auch mit einfachen Ladegeräten

Typische Einsatzbereiche

NiCd-Akkus werden vor allem dort eingesetzt, wo Zuverlässigkeit, Temperaturbeständigkeit und Robustheit im Vordergrund stehen:

  • Notbeleuchtungssysteme
  • Industrielle Steuerungen und Messtechnik
  • Bahntechnik und Flugzeugtechnik
  • Werkzeuge und tragbare Geräte mit hohem Strombedarf
  • Telekommunikation, Sicherheits- und Alarmanlagen

NiCd oder NiMH – was ist der Unterschied?

Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH) gelten als Weiterentwicklung der NiCd-Technologie. Sie enthalten kein Cadmium und bieten eine höhere Energiedichte, sind jedoch empfindlicher gegenüber Tiefentladung und Temperatur. In vielen Fällen lassen sich alte NiCd-Akkus durch NiMH-Akkus gleicher Größe und Spannung ersetzen – idealerweise nach technischer Prüfung oder Beratung.

Umwelt, Entsorgung und Vorschriften

Da Cadmium ein giftiges Schwermetall ist, unterliegen NiCd-Akkus strengen Umwelt- und Entsorgungsvorschriften. In der EU ist der Verkauf an Endverbraucher seit 2009 eingeschränkt. Ausnahmen bestehen für bestimmte Anwendungen wie Notstrom, medizinische Geräte und Industrieanlagen.

Die Entsorgung erfolgt ausschließlich über Sammelstellen oder den Fachhandel. Eine Entsorgung im Hausmüll ist verboten und umweltschädlich.

Unser Sortiment an NiCd-Akkus

In unserem Shop finden Sie eine Auswahl hochwertiger NiCd-Akkupacks, Einzelzellen und Ersatzlösungen – ideal für professionelle Anwendungen, Reparaturen oder Sonderlösungen. Gerne beraten wir Sie auch zu passenden Alternativen, z. B. kompatiblen NiMH-Akkus oder kundenspezifischen Konfektionen.

Mehr Wissen zu NiCd-Akkus – in unseren FAQs

Sie möchten noch mehr über Einsatzmöglichkeiten, Technik, Austausch oder Entsorgung von Nickel-Cadmium-Akkus erfahren? In unseren ausführlichen FAQs zu NiCd-Akkus beantworten wir die häufigsten Fragen – kompakt, verständlich und praxisnah.

Fazit

Nickel-Cadmium-Akkus sind ein Klassiker unter den Energiespeichern. Auch wenn sie im privaten Alltag kaum noch verwendet werden, bieten sie für professionelle Anwendungen einzigartige Vorteile. In rauen Umgebungen, bei hoher Belastung oder kritischer Infrastruktur sind diese Akkus immer noch im Einsatz – zuverlässig, langlebig und bewährt.

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